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Frauenriegereise

Es ist 6:30 Uhr an einem doch nicht ganz gewöhnlichen Samstagmorgen. Rollende Reisetaschen sind zu hören. Die Frauen der Frauenriege Buus machen sich aus allen Ecken von Buus auf den Weg zum Treffpunkt. Und so kommt es, dass sich eine gut durchmischte Frauengruppe bei der Bushaltestelle Dorf trifft. Alle sind gespannt, was das Wochenende so bringen wird, weil die zwei Organisatorinnen, Tamara und Ruth, sich alle Mühe gegeben haben, ja nichts zu verraten. Und das hat doch die eine oder andere zum Grübeln gebracht… Was muss ich wohl mitnehmen für dieses Wochenende? Reichen die zwei paar Hosen oder sollte ich doch die fünf T-Shirts miteinpacken?! Zum Glück hat sich dann herausgestellt, dass man der Packliste, die wir bekommen hatten, ganz gut vertrauen konnte und an alles gedacht wurde. In Gelterkinden wartete schon Manu auf uns und so war die angemeldete 12er Gruppe dann auch komplett. Auf dem Perron waren schon mehr Leute unterwegs als an so einem frühen Samstagmorgen erwartet. In Olten angekommen, haben wir noch mehr gleichgekleidete Personen mit Rucksäcken und Taschen angetroffen. Die vielen Reservationszettel an den Wagons haben es dann bestätigt. Irgendwie hatte man das Gefühl, dass die ganze Schweiz gleichzeitig auf Vereinsreise ist. Aber durch die akribische Organisation haben wir nie Angst um unsere Sitzplätze im Zug haben müssen. Richtung Interlaken unterwegs, haben wir auch schon das erste Mal auf ein spannendes Wochenende angestossen. Merci nochmals Manu!

Durch eine wunderschöne Landschaft sind wir im Panoramazug bis nach Brienz gefahren. Im Hotel «Weisses Kreuz», direkt am Bahnhof und am See, konnten wir auch bereits unser Gepäck abgeben. Einen Rucksack mit genug zu Trinken und einen Kraftsnack sollen wir dabeihaben, laut Gepäckliste. Was erwartet uns nun jetzt?

Ganz gemütlich fängt die Wanderung durch das Dorf an. Einzelne suchen auch schon die versprochenen malerischen Chalets mit den Blumen und dann…Zack! Ab nach rechts, hinauf…und ab dann nur noch hinauf! Und jetzt wird es verraten: unser Wanderziel…ab auf die Planalp! Übrigens, die Chalets haben wir dann gefunden, aber uns hat es doch erstaunt, dass teilweise eher Palmen als Blumen in den Gärten zu sehen waren. Voller Motivation wandern wir…und rasten…und wandern…und rasten…und wandern weiter, immer weiter hinauf! Jede in ihrem Tempo. Zwei Stunden, über 800 Höhenmeter und perfekt im Zeitplan, sind wir am Ziel angekommen. Im gleichnamigen Gasthof «Planalp» haben wir uns mit sehr willkommenen Älplermagronen, Wasser, Wein, Bier und einem feinen Dessert gestärkt. Ab und zu haben wir ein Pfeifen von weitem gehört. Dort wartete auch schon das nächste Highlight auf uns. Nach einem kurzen Spaziergang zur Zwischenstation Planalp auf 1341 m.ü.M, sind wir in die über 100-jährige Dampfzahnradbahn gestiegen und die Strecke bis aufs Brienzer Rothorn gefahren. Die malerische Landschaft und die Aussicht auf den See hat man dank der gemütlichen Geschwindigkeit während der Fahrt in vollen Zügen geniessen können.

Auf 2244 m.ü.M angekommen, sind wir gleich losmarschiert. Nach einer kurzen Wanderung sind wir auf dem Aussichtspunkt angekommen, wo uns eine wunderschöne klare Panoramaaussicht bei schönstem Wetter erwartet hat und wir mit einem Apéro überrascht wurden, denn Tamara und Ruth haben auf der ganzen Wanderung ab Brienz Apérogetränke inkl. Kühlelemente und Becher mitgeschleppt. DANKE! Mit der Bahn sind wir anschliessend die ganze Strecke nach runter Brienz gefahren. Unten angekommen, haben wir uns direkt auf den Weg zu unseren Hotelzimmern gemacht. Schlussendlich hatte sich jede eine warme Dusche verdient und zum Abendessen wollten wir auch wieder frisch aussehen. Als dann alle «geputzt und gestrählt» aus den Zimmern gekommen sind, begaben wir uns zum Restaurant «Steinbock» zum Abendessen. À La Carte hat dann jede das passende Menü für sich gefunden. Gefühlte Stunden später, satt und zufrieden, verabschiedeten wir uns von der Kellnerin und natürlich auch vom (von uns ernannten) Elvis, der ihr ab und zu beim Servieren geholfen hat. Auf der Suche nach einer Ausgangslocation, haben wir uns zu einem Volleyball-Turnier in der Turnhalle verlaufen. Doch die sehr rudimentäre Bar und die eher schweissgetränkte Luft, hat uns schnell einen Rückzieher machen lassen. Viel lieber sind wir am See entlang zurück zum Hotel spaziert. Unterwegs haben wir nirgends mehr Getränke bekommen. Auch als wir vor dem Hotel angekommen sind, mussten wir feststellen, dass die Gastwirtschaft gerade zugemacht hat. Aber wenn wir ehrlich sind, sind die meisten von uns nicht allzu traurig gewesen, dass wir uns jetzt, nach der Wanderung vom Morgen, Richtung Bett bewegen. Ans Schlafen wollten dann doch noch nicht alle denken. Und so hat es in den Zimmern noch das eine oder andere lustige Gespräch gegeben. Irgendwann haben aber alle Schlaf gefunden.

Am Frühstückstisch waren alle bestens gelaunt und nach dem ersten Kaffee auch alle wieder gesprächig. Alle waren gespannt, was der Tag bringen wird. Und eben doch! Wir konnten es erraten! Es muss etwas mit dem Trauffer zu tun haben! Um 9:30 Uhr haben wir uns bereits für die nächste Busfahrt versammelt. Ab nach Hofstetten! Dort werden wir von einer echt schweren Kuh erwartet! Fünf Meter gross ist sie! Damit wird das Bretterhotel vom Trauffer geschmückt. Drinnen erwartet uns ein Kindertraum aus Holzfiguren. Und jetzt darf sogar jede ihre eigene Kuh schnitzen und bemalen. In einem separaten Saal werden wir bereits erwartet. Mit Schnitzmessern, Farben und Pflastern! Ganz gemütlich mit Kaffee à discrétion und einer kurzen und knackigen Einführung haben wir uns alle ans Werk gemacht. Am Schluss hatte jede von uns mit Geduld, manchmal ein Bisschen Hilfe und ohne Unfall, ein «Holzküheli» geschafft. Während die Farbe trocknete, haben wir den Rundgang durch die Traufferwelt geniessen können und uns am Schluss zu einem spontanen Apéro in der Gartenwirtschaft zusammengefunden.

Langsam hat man aber auch wieder ans nach Hause gehen denken müssen. Ab aufs «Posti» nach Brienz. Im Hotel «Weisses Kreuz» hat ja noch unser Gepäck gewartet. Und jetzt ab, Richtung See. Das Wetter war an diesem Wochenende so prächtig und warm, dass man auf dem Brienzersee diverse badende und Standup-paddelnde Menschen beobachten konnte. Das perfekte Wetter für eine Schifffahrt, müssen sich unsere Organisatorinnen gedacht haben! Und so sind wir auf dem Wasserweg nach Interlaken gelangt, wo wir unsere Heimreise mit dem Zug weitergeführt haben. Auch jetzt, wie zu erwarten, umgeben von Vereinsreisenden. In Gelterkinden angekommen haben wir Manu wieder verabschiedet und uns ins vollbesetzte Postauto nach Buus gesetzt.

Es ist eine schöne, kurzweilige Reise gewesen. Vielen Dank an die Organisatorinnen Ruth und Tamara!


Bericht: Chantal Frey


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